Nikolaus von Dinkelsbühl
GND 11921587X – Dt. Biographie DNB Wikipedia
Leben – Vita
Auch Nikolaus Prunczlein. Geboren um 1360 in Dinkelsbühl (Bayern). Er immatrikulierte sich 1385 an der Universität Wien und erwarb 1389 Lizentiat und Magister Artium. 1390 begann er ein Studium der Theologie und erwarb darin 1390 den Magistertitel. 1392 und 1395 war er Dekan und 1405 Rektor der Artistenfakultät. 1410, 1425 und 1427 war er jeweils Dekan der Theologischen Fakultät. Mehrfach führte ihn sein Weg nach Rom, 1399-1400 als Gesandter der Wiener Artistenfakultät, 1407 und 1428 als Vertreter der Universität Wien, 1423-24 im Auftrag Herzog Albrechts V. von Österreich, dessen Beichtvater und Berater er viele Jahre lang war. 1414-1418 war Nikolaus als offizieller Delegierter des Herzogs Teilnehmer am Konstanzer Konzil und hielt dort die Begrüßungsansprachen an König Sigismund, Papst Johannes XXIII. und Papst Martin V. † 1433 in Wien.
Die 'Epistola eloquenti viro domino N.' an Jan Hus, die sich gegen die Kommunion in beiderlei Gestalt wendet, wird in einer der dieses Werk überliefernden Handschriften (zu ergänzen Stuttgart, Württembergische Landesbibliothek, HB I 57, f. 271-294v) ebenfalls Nikolaus zugeschrieben. Zu diesem Brief und zu den übrigen, meist theologischen Werken, die hier nicht aufgeführt werden, siehe A. Madre (1965) und (1987).
Werke
- Avisamenta in Satiram Iohannis Falkenberg
- Collatio
- Epistola
- Oratio
- Orationes duae ad Martinum V papam habitae
- Orationes duae ad Sigismundum regem Romanorum
- Responsum de viginti quattuor senioribus
- Sermo de oblationibus
- Tractatus contra errores Hussitarum
Allgemeine Literatur – Comm. gen.
A. Madre, Nikolaus von Dinkelsbühl. Leben und Schriften. Ein Beitrag zur theologischen Literaturgeschichte (Beiträge zur Geschichte der Philosophie und Theologie des Mittelalters, 40,4), Münster 1965 P. Uiblein, Zur Lebensgeschichte einiger Wiener Theologen des Mittelalters, Mitteilungen des Instituts für österreichische Geschichtsforschung 74 (1966) 95-107 (ZDB – ZSdigital) P. Uiblein, Acta facultatis artium Universitatis Vindobonensis. 1385-1416 (Publikationen des Instituts für österreichische Geschichtsforschung, 6,2), Graz – Wien – Köln 1968, 550 P. Uiblein, Die Akten der Theologischen Fakultät der Universität Wien. 1396-1508, Wien 1978, 685 A. Madre, in: Dictionnaire de spiritualité ascétique et mystique, 11, Paris 1982, 273-276 Th. Hohmann, in: Die deutsche Literatur des Mittelalters. Verfasserlexikon, 6, Berlin - New York 21987, 1059-1062 s.v. Nikolaus-von-Dinkelsbühl-RedaktorA. Madre, in: Die deutsche Literatur des Mittelalters. Verfasserlexikon, 6, Berlin - New York 21987, 1048-1059 A. Madre, in: Lexikon des Mittelalters, 6, München - Zürich 1993, 1178 Die deutsche Literatur des Mittelalters. Verfasserlexikon, 11, Berlin - New York 22004, 1053 NachtragDie deutsche Literatur des Mittelalters. Verfasserlexikon, 11, Berlin - New York 22004, 1052 NachtragF. P. Knapp, Die Literatur des Spätmittelalters in den Ländern Österreich, Steiermark, Kärnten, Salzburg und Tirol von 1273 bis 1439. 2: Die Literatur zur Zeit der habsburgischen Herzöge von Rudolf IV bis Albrecht V. (1358-1439) (Geschichte der Literatur in Österreich von den Anfängen bis zur Gegenwart, 2,2), Graz 2004, 147-163
Erwähnungen in Werkartikeln
- Zitiervorschlag:
- https://www.geschichtsquellen.de/autor/4002 (Bearbeitungsstand: 10.09.2019)