Fuchsmagen, Johannes
(Johannes Fusemannus)
GND 136011357 – Dt. Biographie DNB
Leben – Vita
Geb. um 1450 in Hall (Tirol), studierte er seit 1469 in Freiburg i. Br. (Baden-Württemberg) und bekleidete dort ab 1478 den Posten eines Dekans der Artistenfakultät. Nach seiner Rückkehr nach Tirol 1481 stellte er sich in die Dienste Erzherzog Sigmunds von Österreich (ab 1482 als Sekretär, ab 1484 als Rat), Kaiser Friedrichs III. (ab 1485 als Rat) und Maximilians (ab 1490), für die er u. a. zahlreiche Gesandtschaftsreisen durch das Reich und nach Italien unternahm. Auf einer dieser Reisen verlieh ihm Papst Innozenz VIII. 1489 in Rom den Titel eines Dr. iuris canonici. 1492 wurde er zum Regenten für die niederösterreichischen Lande ernannt und lebte fortan in Wien. Neben seinen politischen Tätigkeiten machte sich Fuchsmagen als Förderer des Humanismus einen Namen, insbesondere im Rahmen der Gelehrtengesellschaft Sodalitas litteraria Danubiana, unterhielt eine umfangreiche Bibliothek und korrespondierte mit anderen Gelehrten. Von ihm selbst sind nur einige Briefe, kleinere historische Schriften zu den römischen Kaisern sowie die unten genannte Historia überliefert. † 1510 Mai 3 in Melk (Niederösterreich).
Werke
Allgemeine Literatur – Comm. gen.
S. Ruf, Dr. Johannes Fuchsmagen, Rath des Herzogs Sigmund von Tirol, Kaiser Friedrichs III. und Kaiser Maximilians I., Rechtsgelehrter, Schriftsteller und erstes Mitglied der Humanisten-Gesellschaft in Wien. 1469-1510, Zeitschrift des Ferdinandeums für Tirol und Vorarlberg, Ser. III 21 (1877) 32-119 (ZDB) (Digitalisat)H. Ankwicz von Kleehoven, in: Neue Deutsche Biographie, 5, Berlin 1961, 684 A. Lhotsky, Quellenkunde zur mittelalterlichen Geschichte Österreichs (Mitteilungen des Instituts für österreichische Geschichtsforschung, Ergänzungsband, 19), Graz – Köln 1963, 434-436 F. Grass, Drei berühmte Haller: Dr. Johann Fuchsmagen, Ritter Florian Waldauf, Dr. Hippolytus Guarinoni, in: Stadtbuch Hall in Tirol, hg. von N. Grass – H. Hochenegg, Innsbruck 1981, 139-142 hier 139M. Dall'Asta – G. Dörner, Johannes Reuchlin: Briefwechsel. 1: 1477-1505, Stuttgart 1999, 184-185 Anm. 1Jörg Schwarz, Auf dem Weg in die res publica litteraria. Johannes Fuchsmagen (um 1450-1510) und die Gelehrtenkultur am Habsburgerhof im Zeitalter Friedrichs III. und Maximilians I., in: Zwischen Konflikt und Kooperation. Praktiken der europäischen Gelehrtenkultur (12.–17. Jahrhundert) (Historische Forschungen, 114), hg. von J.-H. de Boer – M. Füssel – J. M. Schütte, Berlin 2016, 371-402 M. Wagendorfer, Johannes Fuchsmagen. Ein Tiroler Humanist in Diensten Maximilians und seine Büchersammlung, in: Kaiser Maximilian I. Ein großer Habsburger, hg. von K. Kaska, Salzburg 2019, 110-117 M. Wagendorfer, Johannes Fuchsmagen und seine Bücher – erste Einblicke in eine bisher kaum beachtete Büchersammlung, in: "Per tot discrimina rerum" Maximilian I. (1459-1519), hg. von M. Debertol, Wien – Köln 2022, 253-261 (https://doi.org)
Erwähnungen in Werkartikeln
- De bello, strage et obitu bellipotentis Caroli Burgundiae ducis
- Encomiastica ad Divos Caesares Fridericum Imperatorem et Maximilianum Regem Romanorum (Emiliano, Giovanni Stefano)
- Zitiervorschlag:
- https://www.geschichtsquellen.de/autor/23519 (Bearbeitungsstand: 14.07.2023)