sanctus Rupertus episcopus Iuvavensis
(Rupert, hl. Bischof von Salzburg)
GND 119006634 – Dt. Biographie DNB Wikipedia
Leben – Vita
In älterer Namensform auch Hrodperht u.ä. Nach Auskunft aller Viten ursprünglich Bischof in Worms (Rheinland-Pfalz), wurde er von Herzog Theodo nach Bayern berufen. In Salzburg gründete er ein Männer- und ein Frauenkloster und hat anscheinend auch versucht, dort einen Bischofssitz einzurichten. Inwieweit er damit erfolgreich war, ist allerdings unklar. Unsicher ist auch, ob er in Salzburg gestorben ist, oder ob er vor seinem Tod nach Worms zurückkehrte. Seine Verehrung als Heiliger begann jedenfalls mit der Translation seiner Gebeine in den neuerrichteten Salzburger Dom 774. Unbestimmt bleibt seine chronologische Einordnung. Im 12. Jh. hat man seinen Tod den Jahren 533, 544, 623 und 628 zugewiesen (siehe Computationes de tempore s. Ruperti BHL 7399-7400), heute werden die Angaben der ältesten Vita auf das Jahr 696 bezogen, das möglicherweise den Zeitpunkt seiner Ankunft in Bayern anzeigt. Gestorben ist er jedenfalls während der Amtszeit des Herzogs Theodbert, also sicher nach 716, vielleicht 718. Gedenktag: 27. März, außerdem Translation am 24. September. Weitere Informationen zu seinem Leben bieten die Breves Notitiae und die Conversio Bagoariorum et Carantanorum. Späte Kurzfassungen seiner Vita verzeichnet BHL 7394a, 7396b, 7397b.
Werke
- Gesta s. Hrodberti confessoris
- Historia s. Rudberti episcopi Salisburgensis
- Translatio s. Rudberti
- Vita s. Rudberti quarta
- Vita s. Rudberti quinta
- Vita s. Rudberti rhythmica
- Vita s. Rudberti Vangionum deinde primi Salisburgensis episcopi
Allgemeine Literatur – Comm. gen.
J. Friedrich, in: Allgemeine Deutsche Biographie, 29, Leipzig 1889, 697-699 B. Sepp, Die Berechnungen des Todesjahres des hl. Rupert. Ein Beitrag zur Rupertusfrage, Oberbayerisches Archiv für vaterländische Geschichte 49 (1895/1896) 408-431 (ZDB – ZDBdigital) P. Karner, Austria sancta. Die Heiligen und Seligen Salzburgs (Studien und Mitteilungen aus dem Kirchengeschichtlichen Seminar der theologischen Fakultät der k. k. Universität in Wien, 12), Wien 1913, 8-46 P. Bruder, Der heilige Rupertus, Bischof von Worms und Salzburg. Eine historisch-liturgische Abhandlung, in: Wormatia sacra. Beiträge zur Geschichte des ehemaligen Bistums Worms, Worms 1925, 70-94 I. Zibermayr, Noricum, Baiern und Österreich. Lorch als Hauptstadt und die Einführung des Christentums, München – Berlin 1944, 124-152 H. Klein, Zur Rupertfrage, Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde 84/85 (1944/45) 180-190 (ZDB – ZSdigital) gegen Zibermayr 1944E. Zöllner, Woher stammte der heilige Rupert?, Mitteilungen des Instituts für österreichische Geschichtsforschung 57 (1949) 1-22 (ZDB – ZSdigital) I. Zibermayr, Die Rupertlegende, Mitteilungen des Instituts für österreichische Geschichtsforschung 62 (1954) 67-82 (ZDB – ZSdigital) H. Wolfram, Der heilige Rupert und die antikarolingische Adelsopposition, Mitteilungen des Instituts für österreichische Geschichtsforschung 80 (1972) 4-34 (ZDB – ZSdigital) H. Baltl, Zur Datierungsfrage des hl. Rupert, Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte. Kanonistische Abteilung 61 (1975) 1-16 (ZDB – ZDBdigital) für Datierung ins 6. Jh.H. Wolfram, Grenze und Mission. Salzburg vom heiligen Rupert zum heiligen Virgil, Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde 115 (1975) 51-79 (ZDB – ZSdigital) H. Wolfram, Vier Fragen zur Geschichte des heiligen Rupert. Eine Nachlese, Studien und Mitteilungen zur Geschichte des Benediktinerordens 93 (1982) 2-25 (ZDB – ZSdigital) H. Wolfram, Der Heilige Rupert in Salzburg, in: Frühes Mönchtum in Salzburg, hg. von E. Zwink, Salzburg 1983, 81-92 H. Wolfram, Die Zeit der Agilolfinger. Rupert und Virgil, in: Geschichte Salzburgs. Stadt und Land, 1/1, hg. von H. Dopsch – H. Spatzenegger, Salzburg 21983, 121-156 H. Baltl, 696 oder 582? Der Hl. Rupert in Salzburg, in: Geschichte und ihre Quellen. Festschrift für Friedrich Hausmann zum 70. Geburtstag, hg. von R. Härtel, Graz 1987, 17-24 für Datierung ins 6. Jh.E. H. Ritter, Zeugen des Glaubens. Heilige, Selige und Diener Gottes im Bistum Regensburg, Regensburg 1989, 305-311 K. Forstner, Neue quellenkritische Erkenntnisse zur Rupertfrage, Mitteilungen des Instituts für österreichische Geschichtsforschung 99 (1991) 317-346 (ZDB – ZSdigital) datiert die Ankunft des Heiligen in Bayern nach 714J. Jahn, Ducatus Baiuvariorum. Das bairische Herzogtum der Agilolfinger (Monographien zur Geschichte des Mittelalters, 35), Stuttgart 1991, 48-69 G. 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Die hoch- und spätmittelalterlichen Vitae Ruperti, Wien (Masterarbeit) 2020 (https://othes.univie.ac.at) ausführlich auch zur ForschungsgeschichteR. Klieber, Rupert von Salzburg († 718) und die Etablierung einer Landeskirche Bayerns (716-798). Neugewichtete Aspekte und ein adaptiertes Narrativ, Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde 160/61 (2020/21) 123-156 (ZDB – ZSdigital) http://www.historisches-lexikon-bayerns.de/Lexikon/Vita_des_Hl._Rupert P. Fraundorfer, 8. Juni 2021
Erwähnungen in Artikeln zu anderen Autoren
Erwähnungen in Werkartikeln
- Breves Notitiae
- Computationes de tempore s. Ruperti
- Conversio Bagoariorum et Carantanorum
- Nomina pontificum Iuvavensis sedis et abbatum
- Vita s. Erendrudis (sancta Erendrudis abbatissa)
- Vitae pontificum Salisburgensium (Grünpeck, Joseph)
- Zitiervorschlag:
- https://www.geschichtsquellen.de/autor/5826 (Bearbeitungsstand: 07.02.2023)