BAdW

Geschichts­quellen des deutschen Mittelalters

De semine scripturarum

(Über den Samen der Schriften)

Repertorium Fontium 4, 176

Autor
Entstehungszeit um 1205
Berichtszeit 1205-1565
Gattung Allegorie
Region Franken
Schlagwort Eschatologie
Sprache Lateinisch

Beschreibung

Auch Liber de seminibus scripturarum oder Liber de semine litterarum. Allegorisch-prophetischer Traktat, der aufgrund der Eigenschaften der einzelnen Buchstaben des Alphabets die Zukunft jahrhundertweise bis zum Weltende im Jahr 1565 vorhersagen möchte. Er wurde schon im Mittelalter Joachim von Fiore zugeschrieben, ist aber 1204/05 in Bamberg (Bayern) verfasst. Autor war nach M. Kaup (2021) wohl nicht ein Mönch des Klosters Michelsberg O.S.B., sondern Gundeloh von Memmelsdorf, Dekan des Bamberger Domkapitels († 1223).

Das Werk wurde u.a. benutzt in der Notitia saeculi des Alexander von Roes und erfuhr eine Kommentierung durch Arnaldus de Villanova in seiner 'Introductio in librum Ioachim de semine scripturarum'. Bekannt sind bislang 19 Handschriften des 13.-15. Jh., von denen 7 eine ursprüngliche Langfassung wiedergeben, 12 eine Kurzfassung in 5 teilweise aktualisierenden Redaktionen. Vom selben Autor stammt auch eine Abhandlung 'De principe mundi' (auch 'De Antichristo') über die Überwindung des Teufels am Ende der Zeiten. Eine kritische Edition beider Traktate bereitet M. Kaup für die MGH vor.

Handschriften – Mss.

Literatur zu den Handschriften allgemein

Literatur zum Werk – Comm.

Erwähnungen in Werkartikeln

Zitiervorschlag:
https://www.geschichtsquellen.de/werk/2000 (Bearbeitungsstand: 10.05.2023)

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