Vita s. Bilihildis prima
(Leben der hl. Bilhild, Erstes)
Repertorium Fontium –, –
| Autor | sancta Bilihildis |
|---|---|
| Entstehungszeit | |
| Berichtszeit | um 650-734 |
| Gattung | Hagiographie; Biographie |
| Region | Rheinfranken |
| Schlagwort | Heiligenverehrung |
| Sprache | Lateinisch |
Beschreibung
(BHL 1332). Kurze Lebensbeschreibung der hl. Bilhild, deren Datierung und Einschätzung stark divergiert: Nach M. Weidemann (1993/94) enstand die Vita in der ersten Hälfte des 10. Jh. und ist inhaltlich weitgehend zuverlässig, nach F. Staab (1994) entstand sie um 1060, hat eine ältere Vita verarbeitet und stammt vielleicht vom Mainzer Domscholaster Gozwin, nach B. Flug (2006) entstand sie zwischen 950 und 1050, ist aber weitgehend erfunden, nach H.-P. Schmit (2009) entstand sie erst Ende 12. Jh. und kann keinerlei Glaubwürdigkeit beanspruchen. Inc.: Post diaboli dilapidationem imperii (Prolog), Eo videlicet regnante totamque Galliam quasi palmo concludente (Text).
Von dieser Vita gibt es auch eine Kurzfassung für den liturgischen Gebrauch (BHL 1332b), Inc.: Regnante Clodonio rege super Galliam, ed.
Handschriften – Mss.
- Bruxelles, KBR, 8957-8958, f. 32r-35r saec. xvii, Kopie der Hs. von St. Maximin
- Dresden, Sächsische Landesbibliothek. Staats- und Universitätsbibliothek, A 128, f. 69r-72v saec. xiv, aus Altmünster in Mainz, im Zweiten Weltkrieg stark beschädigt
- Frankfurt am Main, Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg, Ms. Barth. 5, f. 164r-166v saec. xiv, gekürzt
- Frankfurt am Main, Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg, Ms. Praed. 43, f. 187r-191r saec. xv, gekürzt
- Trier, Bibliothek des Bischöflichen Priesterseminars, Hs. 36, f. 183v-186r (=alt 190v-193r) saec. xiii, aus St. Maximin
- Trier, Stadtbibliothek, HS 1178/480 4°, f. 120r-124r saec. xv, aus Trier, St. Maria ad martyres
Literatur zu den Handschriften allgemein
v. Edd. Weidemann (1994) 53-57 H. Fros, Inédits non recensés dans la BHL, Analecta Bollandiana 102 (1984) 163-196, 355-380 (ZDB – ZSdigital) hier 172 zur Hs. Frankfurt, Praed. 43https://legendiers-latins.irht.cnrs.fr/4542 3 Hss.
Ausgaben – Edd.
I. Gropp, Collectio novissima scriptorum et rerum Wirceburgensium, 1, Francofurti 1741, 788-791 (BV) nach der Dresdener Hs.M. Weidemann, Urkunde und Vita der hl. Bilhildis aus Mainz, Francia. 1: Mittelalter 21 (1994) 17-84 (ZDB – ZDBdigital) hier 58-69 parallel zur Vita secunda
Literatur zum Werk – Comm.
M. Stimming, Die heilige Bilhildis. Ein Beitrag zur Forschung über Urkundenfälschung und Heiligenlegende, Mitteilungen des Instituts für österreichische Geschichtsforschung 37 (1917) 234-255 (ZDB – ZSdigital) hier 247-251F. Staab, Rudi populo rudis adhuc presul. Zu den wehrhaften Bischöfen der Zeit Karl Martells, in: Karl Martell in seiner Zeit (Beihefte der Francia, 37), hg. von J. Jarnut – U. Nonn – M. Richter, Sigmaringen 1994, 249-275 (http://www.perspectivia.net) hier 253-260B. Flug, Äußere Bindung und innere Ordnung. Das Altmünsterkloster in Mainz in seiner Geschichte und Verfassung von den Anfängen bis zum Ende des 14. Jahrhunderts (Geschichtliche Landeskunde, 61), Stuttgart 2006, 42-60 H.-P. Schmit, Die heilige Bilhild und das Altmünsterkloster in Mainz. Zur Erfindung einer frühmittelalterlichen Heiligenlegende, Archiv für mittelrheinische Kirchengeschichte 61 (2009) 11-60 (ZDB – ZDBdigital) hier 32-40
Literatur zum Autor – Comm. gen.
Erwähnungen in Werkartikeln
- Zitiervorschlag:
- https://www.geschichtsquellen.de/werk/5941 (Bearbeitungsstand: 12.12.2025)