Johannes Maurosii
(Jean Mauroux)
GND 143801910 – Dt. Biographie DNB
Leben – Vita
Geboren in der zweiten Hälfte 1360er Jahre, Studium des kanonischen Rechts in Montpellier (Hérault), wohl identisch mit Johannes Maleruffi, Doctor decretorum in Montpellier 1403. Zunächst Sakristan von St-Pierre in Maguelone (Hérault), dann Aufstieg an der Kurie unter Gegen-Papst Benedikt XIII., 1408 November 13 von Benedikt zum Titular-Patriarchen von Antiochien und Bischof von Asti (Piemonte) erhoben. Auf dem Konzil Benedikts in Perpignan (Pyrénées-Orientales) bedingungsloser Verfechter der päpstlichen Superiorität, danach Hinwendung zu Gegen-Papst Johannes XXIII., darauf Administrator des Konvents St-Ruf in Valence (Drôme). Als Parteigänger von Papst Johannes besuchte er ab 1414 Dezember 15 das Konzil von Konstanz. Dort war er Gefolgsmann König Sigismunds, zugleich Präsident der französischen Nation und päpstlicher Vizekämmerer (1415-1417), wurde jedoch 1417 Mai aus der Nation ausgeschlossen. 1426 Archidiakonat in Avignon (Vaucluse). Teilnahme am Konzil von Basel ab1432 September 17 als Vertreter des Kardinals Alfonsus de Carillo, Generalvikar von Avignon. Er war Mitglied der Reformdeputation und des 24er-Ausschusses und eine der führenden Persönlichkeiten in der Konzilsarbeit und bei der Behandlung von Justizfragen. † 1437 Mai 18.
Werke
- Propositio in materia decreti irritantis
- Propositio quod papa a negotiis excludi non possit
- Tractatus de superioritate inter concilium et papam
Allgemeine Literatur – Comm. gen.
H. Finke, Zur Charakteristik des Patriarchen Johannes Maurosii von Antiochien, Römische Quartalschrift für christliche Altertumskunde und Kirchengeschichte 2 (1888) 165-174 (ZDB – ZSdigital) W. Hasenohr, Patriarch Johannes Maurosii von Antiochien. Ein Charakterbild aus der Zeit der Reformkonzilien, Berlin (Diss. Freiburg i. Br.) 1909 reicht nur bis zum Ende des Konzils von KonstanzW. Krämer, Konsens und Rezeption. Verfassungsprinzipien der Kirche im Basler Konziliarismus (Beiträge zur Geschichte der Philosophie und Theologie des Mittelalters, Neue Folge, 19), Münster/Westfalen 1980 H. J. Sieben, Traktate und Theorien zum Konzil. Vom Beginn des Großen Schismas bis zum Vorabend der Reformation (1378-1521) (Frankfurter theologische Studien, 30), Frankfurt am Main 1983, 39-40 J. Helmrath, Das Basler Konzil 1431-1449. Forschungsstand und Probleme (Kölner historische Abhandlungen, 32), Köln – Wien 1987, 445 Ph. Stump, The Reform of Papal Taxation at the Council of Constance (1414-1418), Speculum 64 (1989) 69-105 (ZDB) H. Müller, Die Franzosen, Frankreich und das Basler Konzil (1431-1449), 2 (Konziliengeschichte. Reihe B. Untersuchungen, 4), Paderborn 1990, 543-572 W. Brandmüller, Das Konzil von Konstanz 1414-1418. 2: Bis zum Konzilsende (Konziliengeschichte. Reihe A: Darstellungen), Paderborn 1997 W. Brandmüller, Das Konzil von Konstanz 1414-1418. 1: Bis zur Abreise Sigismunds nach Narbonne (Konziliengeschichte. Reihe A: Darstellungen), Paderborn 21999
Erwähnungen in Werkartikeln
- Allegationes super decreto irritanti (Juan González)
- Concilium Basileense, Quellen
- Replica quod decretum irritans apponi per concilium non possit contra dicta patriarchae (Juan González)
- Zitiervorschlag:
- https://www.geschichtsquellen.de/autor/1644 (Bearbeitungsstand: 20.10.2023)