Reimchronik, Holsteinische
Repertorium Fontium 9, 476
Autor | |
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Entstehungszeit | 1380-1460 |
Berichtszeit | 1199-1261 |
Gattung | Dichtung; Landeschronik |
Region | Holstein |
Schlagwort | |
Sprache | Niederdeutsch |
Beschreibung
Auch Hamburg-Holsteinische Reimchronik oder Hamburgische Reimchronik genannt. Das deutschsprachige Werk wurde zwischen 1380 und 1460 kompiliert. Es handelt von den Beziehungen der Grafen von Holstein zu den dänischen Königen in den Jahren 1199-1227. Behandelt wird auch das heiligmäßige Leben des Grafen Adolf IV. von Holstein (ca. 1205-1261); diese Passage bildete ursprünglich vielleicht ein eigenes Werk. Als Quellen dienten insbesondere die Sächsische Weltchronik und die Annales Stadenses des Albert von Stade. Die Reimchronik besteht aus drei selbständigen Teilen: 1. Größere Holsteinische Reimchronik mit 512 Versen, entstanden Anfang 15. Jh., Inc.: Wolde mi godt de gnade geven, ik wolde schriven, alse ik vinde schreven. 2. Kleinere Holsteinische Reimchronik mit 240 Versen, Inc: De koningk van Dennemarken, Kanutus genomet, dazu eine Prosaeinleitung (Kroneke), Inc.: Do men schref na der gebort Christi achtehundert und teine). 3. Zwei Fragmente von zusammen 139 Versen, verfasst vor 1321.
Handschriften – Mss.
- Hamburg, Staats- und Universitätsbibliothek, Cod. hans. I 047 Nr. 1 saec. xvii, geschrieben von Rudolf Capell, Prosaeinleitung und Kleinere Reimchronik, daraus mehrere jüngere Abschriften
- Hamburg, Staats- und Universitätsbibliothek, Cod. hist. 22 saec. xvii, geschrieben von Friedrich Lindenbrog, Größere Reimchronik
- Hannover, Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek. Niedersächsische Landesbibliothek, Ms XXI 1283, f. 57r-60v saec. xv, Auszüge aus der Größeren Reichmchronik
- Hannover, Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek. Niedersächsische Landesbibliothek, Ms XXI 1283b saec. xvii/xviii, Größere Reimchronik
- København, Det Kongelige Bibliotek, Gl. kgl. Saml. 820.2° vom Jahr 1550, Größere Reimchronik und Prosaeinleitung
Literatur zu den Handschriften allgemein
v. Comm. Frenz (1983, 2. Aufl.) 116-117 L. Weiland (MGH Dt. Chron., 2), 1877, 612-613 (dMGH) 5 Hss.https://handschriftencensus.de/werke/2479 2 Hss. (Stand: Januar 2024)
Ausgaben – Edd.
N. Staphorst, Historia Ecclesiae Hamburgensis Diplomatica, das ist: Hamburgische Kirchen-Geschichte, 1/2, Hamburg 1725, 118-131 (BV – VD18) nur die Größere Holsteinische ReimchronikM. Lappenberg, Hamburgische Chroniken in niedersächsischer Sprache, 1861, 193-226 (BV – http://archive.org) L. Weiland, Sächsische Weltchronik. Eberhards Reimchronik von Gandersheim. Braunschweigische Reimchronik. Chronik des Stiftes S. Simon und Judas zu Goslar. Holsteinische Reimchronik (MGH Dt. Chron., 2), 1877, 615-631 (dMGH) Größere Reimchronik - Fragmente - Kroneke - Kleinere Reimchronik
Literatur zum Werk – Comm.
M. Lappenberg, Hamburgische Chroniken in niedersächsischer Sprache, 1861, v-xxii (BV – http://archive.org) L. Weiland (MGH Dt. Chron., 2), 1877, 609-615 (dMGH) H. Toldberg, Zur Holsteinischen Reimchronik, in: Beiträge zur deutschen und nordischen Literatur. Festgabe für Leopold Magon (Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin. Veröffentlichungen des Instituts für deutsche Sprache und Literatur, 11), Berlin 1958, 392-405 Th. Frenz, in: Die deutsche Literatur des Mittelalters. Verfasserlexikon, 4, Berlin - New York 21983, 116-117 Th. Frenz, Die Holsteinische Reimchronik. Geschichte eines mittelalterlichen Textes im Spannungsfeld von Wissenschaft und Politik, Archiv für Kulturgeschichte 73 (1991) 253-263 (ZDB – ZDBdigital) zur politischen Geschichte der neuzeitlichen EditionenU. Kundert, in: The Encyclopedia of the Medieval Chronicle, hg. von G. Dunphy, Leiden – Boston 2010, 812 (https://archive.org) M. Malm, in: Deutsches Literatur-Lexikon. Das Mittelalter. 3: Reiseberichte und Geschichtsdichtung, hg. von W. Achnitz, Berlin – Boston 2012, 514-515
- Zitiervorschlag:
- https://www.geschichtsquellen.de/werk/4135 (Bearbeitungsstand: 17.01.2024)