BAdW

Geschichts­quellen des deutschen Mittelalters

Vita s. Servatii

(Leben des hl. Servatius)

Repertorium Fontium 6, 268

Autor Iocundus Traiectensis
Entstehungszeit um 1070-1090
Berichtszeit um 300-1088
Gattung Hagiographie; Mirakelbericht; Biographie
Region Niederlothringen
Schlagwort Heiligenverehrung
Sprache Lateinisch

Beschreibung

(BHL 7617-7638). Kompilation über das Lebens des hl. Servatius († 384), Bischof von Tongern, begonnen um 1070 auf Bitten eines Kanonikers von St. Servatius während eines Aufenthalts des Autors in Maastricht, vollendet um 1090. Die eigentliche Lebensbeschreibung ist aus verschiedenen älteren Legenden zusammengestellt. Ausführlich, wenngleich ebenso legendarisch wird im Anschluss daran die Erhebung seiner Gebeine zur Zeit Karl Martells geschildert (Translatio s. Servatii), außerdem eine lange Reihe von Wundern, die sich seither bis zum Jahr 1088 am Grab des Servatius ereignet haben, auch diese in breiter legendarischer Ausgestaltung. Besonders hervorgehoben wird die Verehrung, die Kaiser Heinrich IV. dem hl. Servatius entgegenbrachte, außerdem findet sich darin eine Schilderung der Synode in Mainz 1049.

Das Werk ist nicht in der ursprünglichen Gestalt überliefert, sondern in drei verschiedenen Bearbeitungen: A) zwischen 1106 und 1120 zusammen mit den Miracula verfasst, B) vor 1150 in Maastricht, C) in St-Trond, 12. Jh. Eine weitere Bearbeitung von Vita und Miracula liegt in den Gesta sancti Servatii eines anonymen Autors aus Maastricht kurz nach 1126 vor. Eine Bearbeitung von B) ist von Johannes Gielemans in sein Hagiologicum Brabantinorum aufgenommen worden. Außerdem wurde die Servatius-Vita zur Quelle mehrerer anderer Werke; aus ihr wurden die 'Vita s. Gundulphi ep. Traiectensis' (BHL 3705-3707) und die 'Vita s. Monulfi ep. Traiectensis' (BHL 6012-6016) gezogen. Inc.: Ad illuminandum humanum genus (Vita), Actus Servatii tenet hic exordia sancti (Translatio).

Handschriften – Mss.

Literatur zu den Handschriften allgemein

Ausgaben – Edd.

Übersetzungen – Transl.

Niederländisch

Literatur zum Werk – Comm.

Erwähnungen in Werkartikeln

Zitiervorschlag:
https://www.geschichtsquellen.de/werk/3042 (Bearbeitungsstand: 27.05.2025)

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