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Geschichts­quellen
des deutschen Mittelalters

sancta Elisabetha comitissa Thuringiae

(Elisabeth von Thüringen, hl.)

GND 118529927 – Dt. Biographie DNB Wikipedia

Leben – Vita

Elisabeth von Thüringen wurde 1207 als Tochter des Königs Andreas II. von Ungarn und der Gertrud von Andechs geboren. Sie war mit dem Landgrafen Ludwig IV. von Thüringen († 1227 September 11) verheiratet. Beeinflusst von ihrem Seelenführer, dem Ketzerverfolger Konrad von Marburg, schloss sie sich der franziskanischen Armutsbewegung schon zu Lebzeiten ihres Mannes an. Nach seinem Tod zog sie sich in das von ihr gegründete Marburger Spital zurück und kümmerte sich um Bedürftige und Aussätzige, † 1231 November 17 in Marburg an der Lahn, heiliggesprochen 1235 Mai 27 in Perugia (Umbria), Gedenktag 19. November (Tag der Beisetzung). Ihre Verehrung wurde schon bis zum Ende des 13. Jh. einer der bedeutendsten Heiligenkulte.

Biographisches Schreiben über die Heilige setzte unmittelbar nach dem Tod ein, als ihr Beichtvater Konrad ihr Leben kurz beschrieb, die ersten Wunderberichte sammelte und für ein Kanonisationsverfahren ca. 1232 August ungefragt nach Rom sandte: Epistola examinatorum miraculorum sancte Elyzabeth ad dominum papam. Auf die Forderung des Papstes, prozessgerechtes Material zu schicken, entstanden die zusätzliche Mirakelreihe in den Miracula felicis Elyzabet quondam lantgravie Turingie in quatuor ordines distincta und die 1235 Januar 1 erfolgte Zeugenbefragung der Dienerinnen und Hofdamen, die im Libellus de dictis quatuor ancillarum s. Elisabeth confectus überliefert ist. Der Vorgang der Heiligsprechung schlug sich im Processus et ordo canonizationis b. Elyzabet propter quorumdam detractiones et calumpnias, in der Bulla canonizationis b. Elisabeth Lantgraviae de Thuringia, im Brief des Papstes an Beatrix von Kastilien, der Epistola Gregorii IX papae ad Beatricem reginam Castiliae de vita sanctae Elisabeth anno 1235 die Iunii 7 sowie im Sermo de translatione b. Elyzabeth des Caesarius von Heisterbach nieder. Eine dritte Stufe des Biographischen wird bei Gelegenheit der Erhebung der Gebeine 1236 Mai 1 erreicht: Narratio brevis de translatione sanctae Elisabethae und der Brief Kaiser Friedrichs II. Epistola Friderici II imperatoris ad fratrem Elias de Cortona de translatione sanctae Elisabeth anno 1236 Maii 1. In diesem Zusammenhang steht auch die Vita s. Elisabeth Landgraviae Thuringiae e codice Zwetlensi, die im Umkreis des Kaisers entstand. Die letzte große, das vorliegende Quellenmaterial neu ordnende Biographie stellt dann Ende des 13. Jh. die Vita s. Elisabethae des Dietrich von Apolda dar.

Werke

Allgemeine Literatur – Comm. gen.

Erwähnungen in Werkartikeln

Zitiervorschlag:
https://www.geschichtsquellen.de/autor/5752 (Bearbeitungsstand: 14.04.2021)

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