BAdW

Geschichts­quellen
des deutschen Mittelalters

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Concilium Basileense, Quellen

(Konzil von Basel, Quellen)

Repertorium Fontium 3, 549

Autor
Entstehungszeit 1431-1449
Berichtszeit 1431-1449
Gattung Synodalakten
Region Oberrhein
Schlagwort Amtseinsetzung/Amtsabsetzung; Kirchenreform; Papstgeschichte; Konzil von Basel; Abendländisches Schisma; Allgemeines Konzil; Inkunabeldruck
Sprache Lateinisch

Beschreibung

Dieser Eintrag bietet eine kleine Quellenkunde zum Basler Konzil. Zur Forschungsliteratur siehe den Eintrag Concilium Basileense, Literatur.

Gliederung: Chronologie – Quellenkundliche Einführung zu Handschriften und Archivalien: a) Einlauf. b) Auslauf. c) Amtliche Sammlung von Dekreten und Akten. d) Protokolle. e) Weitere Notariatsakten und 'Acta Concilii'. f) Prozessregister und -protokolle. g) Rechnungsbücher. h) Dekretsammlungen. i) Register von Bullen, Suppliken und Prozessen. j) Rotamanualien. k) Gesandtschaftsberichte. l) Aktensammlungen und Protokolle. m) Konzilstagebücher. n) Aktensammlungen nach dem Konzil. o) Private Sammlungen von Teilnehmern. Inhalt der wichtigsten Quellencorpora zum Konzil – Literatur zu den Handschriften – Ausgaben.

Chronologie

Gesamtkirchliches Konzil, eröffnet in der Stadt Basel 1431 Juli 25, durch Papst Eugen IV. 1438 Januar 8 verlegt nach Ferrara, wo seit 1438 April 9 das Unionskonzil mit den griechischen Bischöfen und Theologen tagte. 1439 Januar 10 wurde dieses Unionskonzil nach Florenz verlegt, schließlich nach Rom, wo 1445 August 7 die letzte Sitzung stattfand. Wegen der Verlegung des Konzilsorts durch den Papst setzte die Basler Versammlung 1439 Juni 25 den Papst ab und wählte 1439 November 5 Herzog Amadeus VIII. von Savoyen als Felix V. zum Gegenpapst. Nach der Einigung König Friedrichs III. mit Eugens Nachfolger Papst Nikolaus V. im Wiener Konkordat 1448 Februar 17 zog sich das Rest-Konzil aus Basel nach Lausanne zurück. Nach dem Verzicht Felix' V. auf die Papstwürde 1449 April 7 löste sich das Konzil in Lausanne 1449 April 25 auf.

Quellenkundliche Einführung zu Handschriften und Archivalien

Allgemeines

Ausgehend von der umfassenden Übersicht der Konzilsquellen, die L. Quidde – H. Herre im Vorwort zu H. Herre, Deutsche Reichstagsakten unter Kaiser Sigmund. Vierte Abteilung: 1431-1433 (Deutsche Reichstagsakten, 10), Gotha 1906 (https://archive.orghttps://sources.cms.flu.cas.cz) geboten haben, soll hier eine knappe Einführung in das Akten- und Handschriftenmaterial des Basler Konzils gegeben werden. Ergänzungen lieferten vor allem die Editionsreihe des Concilium Basiliense, Bände 1-8 (1896-1925), und die Edition der Rotamanualien durch H.-J. Gilomen (1998). Eine sehr geraffte Zusammenfassung der Überlieferungs- und Editionsgeschichte stammt von Th. M. Izbicki, The Official Records of the Council, in: A Companion to the Council of Basel (Brill's Companions to the Christian Tradition, 74), hg. von M. Decaluwé – Th. M. Izbicki – G. Christianson, Leiden - Boston 2016, 41-49.

Nach den Forschungen von Quidde-Herre, Haller und Merkle (siehe Concilium Basileense, Literatur: Quellenkunde und Forschungsgeschichte) ist heute davon auszugehen, dass das "Konzilsarchiv“ mit den Sitzungsprotokollen weitgehend durch das Wirken der Konzilsnotare zustande gekommen ist und dass die erhaltenen, von ihnen persönlich (mit)geführten Protokolle zugleich auch die geschäftsmäßigen Protokolle des Konzils sind. Sie waren die Betreiber des Aktenlaufs und der Registrierung, von einlaufenden Stücken sind Abschriften für die Deputationsnotare bezeugt. Originale blieben wohl in Verwahrung des Vizekanzlers, als "visitatores actorum concilii" wurden eigene Personen bestellt. Die Registrierung wichtiger einlaufender Stücke ist bezeugt, ebenso Register über Vollmachten und Beurlaubungen. Ein eigener Konzilsbeschluss von 1435 Januar 21 besagte, dass jeweils besondere Register für Bullen und Suppliken zu führen seien. Die Bestätigung dieser Einrichtung liegt vor mit einer Kanzlei- und Registraturordnung von 1435 September 23 (Concilium Basiliense 3, 523-528). Ein Amt des Bullenregisters mit 'Magister registri', 'distributor' und vier Schreibern wurde eingerichtet. Von den ursprünglichen Konzilsarchivalien sind nur noch spärliche Reste vorhanden: Solothurn, Staatsarchiv, Fasz. Concilium Basiliense mit Originalen und Kopien einzelner Aktenstücke aus den Jahren 1431-1440 aus dem Nachlass des Konzilsnotars Jakob Hüglin, vgl. J. Haller, Beiträge zur Geschichte des Konzils von Basel, Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins 55 (1901) 9-27, 207-245 (ZDBZSdigital), sowie Paris, Bibliothèque nationale de France, Ms. lat. 1495 aus dem Nachlass des Pierre Brunet (Petrus Bruneti) mit originalen Stücken.

a) Einlauf:

Genève, Bibliothèque de Genève, Ms. lat. 27: drei Mappen mit 80 Nummern, Originale aus dem Konzilsarchiv, Kollationsvermerke Brunets, Hauptmasse aus der Zeit 1436-1439.

b) Auslauf:

Der Auslauf ist bestimmt durch die oben erwähnte Ordnung des Registerwesens für Bullenregister 1435 Januar 21 und den Erlass der Kanzleiordnung 1435 September 23. Von den Bullenregistern ist nichts erhalten, jedoch von Supplikenregistern: Genève, Bibliothèque de Genève, Ms. lat. 61: Suppliken 1437 Juni 1 bis 1438 Mai 7, und Lausanne, Bibliothèque cantonale et universitaire, Ms. G 863: Suppliken 1439 August 18 bis 1440 Januar 27; vgl. J. Haller, Beiträge zur Geschichte des Konzils von Basel, Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins 55 (1901) 9-27, 207-245 (ZDBZSdigital), hier 22-27, Concilium Basiliense 6, xiii, G. P. Marchal, Supplikenregister als codicologisches Problem: Die Supplikenregister des Basler Konzils, in: Festgabe Albert Bruckner zum 70. Geburtstag am 13. Juli 1974 überreicht (Basler Zeitschrift für Geschichte und Altertumskunde, 74/1), Basel 1974, 201-235, H.-J. Gilomen, Die Rotamanualien des Basler Konzils. Verzeichnis der in den Handschriften der Basler Universitätsbibliothek behandelten Rechtsfälle, Tübingen 1998.

c) Amtliche Sammlung von Dekreten und Akten:

Laut Beschluss der Generalkongregation von 1436 Januar 13 waren alle Dekrete 'in authentica forma sub bulla' zu hinterlegen in der Kanzlei, im Basler Dom und im Haus des Legaten. Von solchen durch die Konzilsnotare beglaubigten Dekretsammlungen hat sich eine Reihe von Exemplaren erhalten, die meisten von ihnen durch den Konzilsnotar Michael Galteri (nachfolgend Sigle MG), vgl. die Liste der für die jüngste Edition der Konzilsakten herangezogenen in F. Lauritzen – N. H. Minnich – J. Stieber – H. Suermann – J. Uhlich, Conciliorum oecumenicorum generaliumque decreta - The General Councils of Latin Christendom. 2,2: From Basel to Lateran V (1431-1517), Turnhout 2013, 684-687.

Vollständige oder fast vollständige Handschriften sind: Basel, Universitätsbibliothek, E I 1: Sessio 1-44 (MG). – Basel, Universitätsbibliothek, E I 4: Sessionen 1-45 und Lausanne 1-4. – Berlin, Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz, Ms. theol. lat. fol. 439: Sessionen 1-44, aus dem Besitz von Heinrich de Judeis (MG). – Douai, Bibliothèque Marceline Desbordes-Valmore, ms. 198: Akten von Alexandre Lemaire 1432-1437. – Kraków, Biblioteka Jagiellońska, Cod. 424: Sessionen 1-24, von Pierre Brunet. – München, Bayerische Staatsbibliothek, Clm 18213: Sessionen 1-45 und Lausanne 1-4, aus Tegernsee. – München, Bayerische Staatsbibliothek, Clm 28350: Sessionen 1-43 und Epistolae et responsiones synodales (MG). – Paris, Bibliothèque nationale de France, Ms. lat. 1490: Sessionen 1-45 (fol. 1-119), Bulla Catholice ecclesie von 1442 August 9 (fol. 120-125a), Epistolae et responsiones synodales (fol. 130a-217b), Hs. aus dem Besitz des Konzilspräsidenten Kardinal Louis Aleman (MG). – Paris, Bibliothèque nationale de France, Ms. lat. 12101: Sessionen 1-45 und Lausanne 1-4 (MG). – Paris, Bibliothèque nationale de France, Ms. lat. 15622: Sessionen 1-32 (Pierre Brunet, MG, Chesnelot). – Paris, Bibliothèque nationale de France, Ms. nouv. acq. lat. 1677: Sessionen 1-45 und Lausanne 1-4. – Salamanca, Universidad de Salamanca. Biblioteca General Histórica, Ms. 11: Sessionen 1-45 und Lausanne 1-4 (MG), aus dem Besitz des Juan de Segovia. Nicht enthalten in der Handschriftenliste von 2013 sind folgende Genfer Handschriften: Genève, Bibliothèque de Genève, Ms. lat. 25: laut Verfügung von 1442 Februar 4 beglaubigt. – Genève, Bibliothèque de Genève, Ms. lat. 26: Kopie einer von Konzilsnotar Michael Galteri beglaubigten Sammlung der ersten 44 Sessionen, für Kardinal Marco Barbo 1480 Januar 31 bestätigt.

Sammlungen von Epistolae et responsiones synodales liegen neben den oben erwähnten auch in folgenden Handschriften vor: Città del Vaticano, Biblioteca Apostolica Vaticana, Vat. lat. 3543 aus dem Nachlass des Kardinals Antonio Caraffa, 20 Schreiben des Konzils unter Ausschluss von Sessionsdekreten in chronologischer Folge von 1431-1445, kollatoniert nach den Originalen von Michael Galteri, ed. P. Crabbe, Concilia omnia tam generalia quam particularia, 2, Coloniae 1538 (BVVD16). – Oxford, Bodleian Library, MS Roe 20: mit fast identischem Inhalt (MG), letztere beiden Handschriften mit Loch für Bleisiegel-Schnur. – Salamanca, Universidad de Salamanca. Biblioteca General Histórica, Ms. 10: (MG) aus dem Besitz des Juan de Segovia.

Kleine Sammlungen vor allem der frühen Zeit des Konzils liegen vor in München, Bayerische Staatsbibliothek, Clm 18214. – Paris, Bibliothèque nationale de France, Ms. lat. 9514, f. 172r-174r mit zwei Dekreten der Session 31 als Originalbullen. – Simancas, Archivo General, Segretaría del Despacho de Estado, Francia K-1711: Papiere der kastilischen Botschafter, Sessio 23 und zuvor. – Torino, Archivio di Stato, Archivio di Corte, Materie ecclesiastiche, Categoria 45: mit originalem Bleisiegel. – Tours, Bibliothèque municipale, 239: Material der Botschafter Papst Eugens IV., Hs. 1440er Jahre. – Wien, Österreichische Nationalbibliothek, Cod. 5111: Hs. eines Teilnehmers, ca. 1433-1434. – Wien, Österreichische Nationalbibliothek, Cod. 4954: Hs. eines Teilnehmers, ca. 1433-1435.

Hinzu kommen Handschriften, die die Konzilsordnungen enthalten, vgl. die Articuli de modo procedendi in concilio und die Avisamenta de regimine suppositorum concilii. Weitere Akten-Sammlungen und Konzilsregister: Salamanca, Universidad de Salamanca. Biblioteca General Histórica, Ms. 10: authentifizierte Sammlung der auslaufenden Korrespondenz aus dem Besitz des Johannes von Segovia. – Basel, Universitätsbibliothek, A I 31: Dekrete und andere Schriftstücke. – Basel, Universitätsbibliothek, D II 10: wie vorgehende Hs. – Wien, Österreichische Nationalbibliothek, Cod. 5116. Zu diesen Handschriften vgl. A. Patschovsky, in: Studien zum 15. Jahrhundert. Festschrift für Erich Meuthen, 1, hg. von J. Helmrath – H. Müller, München 1994, 269-272.

d) Protokolle:

Die Manualien wurden von den Konzilsnotaren geführt und waren bei Wechsel im Amt weiterzugeben. Sie führen nicht über das Jahr 1443 hinaus. – d1) Jakob Hüglin, Propst von St. Ursus in Solothurn, 1438-1443 mit eineinhalbjähriger Unterbrechung, vgl. J. Haller, Beiträge zur Geschichte des Konzils von Basel, Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins 55 (1901) 9-27, 207-245 (ZDBZSdigital), hier 15 ff. Hüglin und Dietrich Winkelmann waren 1437 als Konzilsnotare auf Gesandtschaftsreise nach Avignon und Konstantinopel, ihr Bericht darüber vor der Generalkorporation in Concilium Basiliense 5, 277-357 Nr. 49. – d2) Pierre Brunet (Petrus Bruneti): Paris, Bibliothèque nationale de France, Ms. lat. 15623 und Paris, Bibliothèque nationale de France, Ms. lat. 15624, Abschrift von Alexandre Lemaire oder Thomas Chesnelot, Berichtszeitraum 1432-1436, weitergeführt bis Januar 1438, bis zur Abreise von Basel, die Weiterführung ist wohl verloren. Für die Abwesenheit anlässlich einer Reise nach Arras von 1435 Juni bis Oktober wurde das Manuale ergänzt durch ein Protokoll von Thomas Chesnelot. – d3) Weitere Protokollhandschriften sind: Città del Vaticano, Biblioteca Apostolica Vaticana, Reg. lat. 1017: Vorgeschichte und Anfänge des Konzils mit Aktenstücken, auf Protokollaufzeichnungen Brunets zurückgehend. – Paris, Bibliothèque nationale de France, Ms. lat. 1509 (für 1436): Concordata dominorum de duodecim, nach Brunets Nachlass, vgl. Concilium Basiliense 1, 10 f. und Concilium Basiliense 4, viii f. – d4) Ein neu aufgefundenes Konzilsprotokoll des Johannes de Segovia liegt vor in København, Det Kongelige Bibliotek, Ny kgl. Saml. 1842.2°, f. 362, vgl. E. Meuthen, Zur Protokollführung auf dem Basler Konzil (mit besonderer Berücksichtigung der Handschrift Ny kgl. S. 1842 fol. in Kopenhagen aus dem Nachlaß des Johannes von Segovia), Annuarium historiae conciliorum 16 (1984) 348-368 (ZDB).

e) Weitere Notariatsakten und 'Acta Concilii':

Solothurn, Bischöfliches Archiv des Bistums Basel, Hs. 3: Hüglin, Relatio in viagio Grecie et ad Constantinopolim mit den Konzepten der während der Reise ausgefertigten Instrumente. Paris, Bibliothèque nationale de France, Ms. lat. 1495 und Paris, Bibliothèque nationale de France, Ms. lat. 1502 sind Brunets Notariatsakten.

f) Prozessregister und -protokolle:

Paris, Bibliothèque nationale de France, Ms. lat. 1511, f. 162: Reinschrift des Protokolls des Prozesses gegen Eugen IV. für den Gesandten der Krone von Aragon Dominique Ram, Administator der Erzdiözese Tarragona, von Michael Galteri geführt, vgl. É. Rosenblieh, Témoigner contre le pape. Témoins et témoignages produits contre Eugène IV au concile de Bâle, in: Das Ende des konziliaren Zeitalters (1440-1450). Versuch einer Bilanz (Schriften des Historischen Kollegs, 86), hg. von H. Müller – E. Müller-Luckner, München 2012, 59-81 (https://www.historischeskolleg.de). Die Sammlung des Jakob Hüglin ist bislang nicht aufgetaucht, zu weiteren Prozessregistern in der Basler Universitätsbibliothek vgl. Concilium Basiliense 1, 5 und H.-J. Gilomen, Die Rotamanualien des Basler Konzils. Verzeichnis der in den Handschriften der Basler Universitätsbibliothek behandelten Rechtsfälle, Tübingen 1998.

g) Rechnungsbücher:

Davon haben sich nur spärliche Bruchstücke erhalten, vgl. J. Haller, Beiträge zur Geschichte des Konzils von Basel, Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins 55 (1901) 9-27, 207-245 (ZDBZSdigital), hier 233-245, der Fragmente aus Abrechnungen mit dem Bankhaus de'Medici von Juli 1437 bis Februar 1439 edierte.

h) Dekretsammlungen:

Zu diesen Geschäftsakten des Konzils im engeren Sinn treten die Dekretsammlungen in zum Teil beglaubigten Handschriften, die durch eine durch ein Loch geführte Schnur mit Bleibulle gekennzeichnet sind: Bernkastel-Kues, Bibliothek des St. Nikolaus-Hospitals, 272: ed. P. Crabbe, Concilia omnia tam generalia quam particularia, 2, Coloniae 1538 (BVVD16). – Città del Vaticano, Biblioteca Apostolica Vaticana, Vat. lat. 4188: Dekrete der ersten 32 Sessionen bis 1438 März 24. – Basel, Universitätsbibliothek, A III 44: Decreta concilii Basiliensis, von Michael Galteri beglaubigte Abschriften der ersten 42 Sessionen bis 1442 August 9. – Wien, Österreichische Nationalbibliothek, Cod. 5429: Dekrete und Schriftstücke der Germanischen Nation für Magister Hugo Dorre, den Vertreter der Kirche von Speyer auf dem Konzil.

i) Register von Bullen, Suppliken und Prozessen:

Vom Niederschlag der kirchenrechtlichen Entscheidungen des Konzils haben sich nur geringe Reste erhalten. Register von Bullen, Suppliken und Prozessen beim Konzil sind die Handschriften Genève, Bibliothèque de Genève, Ms. lat. 91 Zeitraum 1437 Juni 1 – 1438 Mai 7, vgl. H.-J. Gilomen, Die Rotamanualien des Basler Konzils. Verzeichnis der in den Handschriften der Basler Universitätsbibliothek behandelten Rechtsfälle, Tübingen 1998, viii, und Lausanne, Bibliothèque cantonale et universitaire, Ms. G 863, Zeitraum 1439 August 18 – 1440 Januar 1, dazu G. P. Marchal, Supplikenregister als codicologisches Problem: Die Supplikenregister des Basler Konzils, in: Festgabe Albert Bruckner zum 70. Geburtstag am 13. Juli 1974 überreicht (Basler Zeitschrift für Geschichte und Altertumskunde, 74/1), Basel 1974, 201-235. Hinzu kommt ein Supplikenregister aus dem Besitz des Konzilspräsidenten Kardinal Louis Aleman: Genève, Bibliothèque de Genève, Ms. lat. 126 I/II sowie ein 8-bändiges Bullenregister Papst Felix' V.: Torino, Archivio di Stato, Archivio di Corte, Museo Storico, Bollario di Felice V, mit ca. 2900 Einträgen aus dem Zeitraum 1441-1448, vgl. E. Mongiano, La cancelleria di un antipapa. Il bollario di Felice V (Amedeo VIII di Savoia) (Deputazione subalpina di storia patria, Biblioteca subalpina, 204), Torino 1988, E. Mongiano, La cancelleria di un antipapa tra interessi locali e tendenze universali, Rivista di storia del diritto italiano 55 (1992) 169-180 (ZDB) (wieder abgedruckt in: Miscellanea Domenico Maffei dicata. Historia, ius, studium, 3, hg. von A. García y García – P. Weimar, Goldbach 1995, 481-492.

j) Rotamanualien:

Die Rechtsfälle, die auf dem Konzil seit Juli 1432 von einer dem römischen Kuriengerichtshof nachgebildeten Rota entschieden wurden, sind in nur wenigen Handschriften überliefert. Es handelt sich um die Rotamanualien in den Handschriften Basel, Universitätsbibliothek, C V 27: Manual des Rotanotars Johannes Wydenroyd, 1433 Juni 11-1435 März 14, aus der Basler Kartause St. Margaretenthal. – Basel, Universitätsbibliothek, C V 28: Manual von Johannes Wydenroyd, 1435 März 15-1439 Juni 13. – Basel, Universitätsbibliothek, C V 29: Manual des Rotanotars Johannes Thome de Bechem, 1433 März 26-1439 Dezember 31, aus St. Margarethental, ediert von H.-J. Gilomen, Die Rotamanualien des Basler Konzils. Verzeichnis der in den Handschriften der Basler Universitätsbibliothek behandelten Rechtsfälle, Tübingen 1998, vgl. E. Meuthen, Rota und Rotamanuale des Basler Konzils. Mit Notizen über den Rotanotar Johannes Wydenroyd aus Köln, in: Römische Kurie. Kirchliche Finanzen. Vatikanisches Archiv. Studien zu Ehren von Hermann Hoberg, 2 (Miscellanea Historiae Pontificiae, 46), hg. von E. Gatz, Roma 1979, 473-518.

k) Gesandtschaftsberichte:

Von der Konzilsgesandtschaft nach Avignon und Konstantinopel 1437-1438 zwecks Aushandlung eines Ortes für ein Unionskonzil mit den Griechen, an der auch der Konzilsnotar Jakob Hüglin teilnahm, haben sich Handschriften nach den Akten der Gesandtschaft erhalten, siehe den Artikel Relacio gestorum in viagio Grecie lecta ... in plena congregacione sacri concilii Basiliensis.

l) Aktensammlungen und Protokolle:

Ein eigener Band, der die Reformarbeit des Konzils beleuchtet, liegt in den Handakten des ersten Konzilspräsidenten Kardinal Giuliano Cesarini vor, Freund des Nikolaus von Kues: Bernkastel-Kues, Bibliothek des St. Nikolaus-Hospitals, 168, darin eingebunden die originalen Reformeingaben an den Konzilspräsidenten, vgl. J. Miethke – L. Weinrich, Quellen zur Kirchenreform im Zeitalter der großen Konzilien des 15. Jahrhunderts. Zweiter Teil: Die Konzilien von Pavia/Siena (1423/24), Basel (1431-1449) und Ferrara/Florenz (1438-1445) (Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte des Mittelalters. Freiherr-vom-Stein-Gedächtnisausgabe, 38b), Darmstadt 2002, 38 , H. Dannenbauer, in: Concilium Basiliense. Studien und Quellen zur Geschichte des Concils von Basel. 8: Die Handakten des Konzilspräsidenten Cesarini. Enea Silvio, Descriptio altera urbis Basileae (1438). Stallrechnungen des Kardinals Ludwig Aleman aus dem Jahre 1445. Procès-verbal des conférences tenues en 1447 à Lyon et à Genève pour mettre fin au schisme de Bâle, Basel 1936, 4-8 (https://sources.cms.flu.cas.cz).

Die folgenden Sammlungen von Pierre Brunet bis Johannes von Segovia haben offiziösen Charakter, da die Handschriften zwar aus dem Geschäftsgang des Konzils hervorgegangen, jedoch in den privaten Besitz der Sammler übergegangen sind. Es handelt sich dabei zunächst um die Sammlungen des Konzilsnotars Pierre Brunet, einen Nachlass von 9 Konzilshandschriften, dessen Inhalt sich über die Jahre von 1431 bis 1437 erstreckt: Paris, Bibliothèque nationale de France, Ms. lat. 1495, Paris, Bibliothèque nationale de France, Ms. lat. 1502, Paris, Bibliothèque nationale de France, Ms. lat. 1509, Paris, Bibliothèque nationale de France, Ms. lat. 1512, Paris, Bibliothèque nationale de France, Ms. lat. 15623, Paris, Bibliothèque nationale de France, Ms. lat. 15624, Paris, Bibliothèque nationale de France, Ms. lat. 15625, Paris, Bibliothèque nationale de France, Ms. lat. 15626, Paris, Bibliothèque nationale de France, Ms. lat. 15627. Im einzelnen: 15623/24 Konzilsprotokolle, 1509 Concordata dominorum de duodecim für die Zeit 1436 Dezember 14 bis 1437 November 28: Zusammenstellungen der Beschlüsse der vier Deputationen im Zwölfer-Ausschuss zur Vorbereitung der Verabschiedung in der Generalkongregation, J. Haller, Concilium Basiliense. Studien und Quellen zur Geschichte des Concils von Basel. 1: Studien und Dokumente zur Geschichte der Jahre 1431 bis 1437, Basel 1896 (https://sources.cms.flu.cas.cz), 10-11 , J. Haller, Concilium Basiliense. Studien und Quellen zur Geschichte des Concils von Basel. 4: Die Protokolle des Concils von 1436, Basel 1903 (https://sources.cms.flu.cas.cz) viii-ix , G. Beckmann, Concilium Basiliense. Studien und Quellen zur Geschichte des Concils von Basel. 6,1: Die Concordate des Zwölferausschusses 1437. Die Concils-Protokolle des Jakob Hüglins 1438-1439, Basel 1925 (https://sources.cms.flu.cas.cz) xi-xiv, 1-156 , H. Herre, Concilium Basiliense. Studien und Quellen zur Geschichte des Concils von Basel. 7: Die Protokolle des Concils 1440-1443, Basel 1910 (https://sources.cms.flu.cas.cz) xix-xxii, 1495, 1502 Notariatsakten und Entwürfe dazu, 15625 Sammlung von Sessionsdekreten, 1512 Konzilsdekrete, Schreiben an das Konzil und andere Korrespondenzen 1431 Dezember 7 bis 1435 Oktober 15 = 22. Session, 15625 Inhalt: fol. 1-89 Dekrete des Sessionen 1-31, fol. 92-103 eingelaufene Schreiben 1437, in der Generalversammlung verlesen, fol. 114-133 ähnliches Material 1435-1437, fol. 134-261 Einlauf 1435-1437 mit Konzilsbullen, 15626 Acta concilii Basiliensis pro Bruneti notario: fol. 1-266 Konzilsakten 1431-1435, fol. 265-270 Decretum reductionis Grecorum in concilio Florentino, fol. 272 Unionsdekret 1439 Juli 6, 15627: 284 foll., protokollarische Aufzeichnungen, Konzepte, Kopien.

Dazu kommt die Sammlung des Alexandre Lemaire, Chorherr von St. Pierre in Douai, Amanuensis von Brunet: Douai, Bibliothèque Marceline Desbordes-Valmore, ms. 243: aus dem Kloster Anchin, 529 foll., Korrespondenzen, Dekrete, Instruktionen der Gesandtschaften, Reden etc. ohne chronologische Ordnung, nicht deckungsgleich mit Brunets Sammlungen, von E. Martène – U. Durand, Veterum scriptorum et monumentorum historicorum, dogmaticorum, moralium amplissima collectio, 8, Parisiis 1733 (BV), in chronologischer Reihung abgedruckt.

Für die an Brunet anschließende Zeit ist die Sammlung des aus Solothurn stammenden Konzilsnotars Jakob Hüglin bedeutend, der das Protokoll der Sitzungen der Deputatio pro communibus und der Generalkongregation führte (1438 April bis 1439 April, 1439 April bis Dezember, mit Aufzeichnung der eingegangenen Suppliken). Sein Nachlass liegt in folgenden Handschriften und Akten vor: Solothurn, Staatsarchiv, Fasz. Concilium Basiliense für 1431-1440: 1448 mit 52 Stücken, weitgehend Originalschreiben, einiges ediert bei J. Haller, Beiträge zur Geschichte des Konzils von Basel, Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins 55 (1901) 9-27, 207-245 (ZDBZSdigital), hier 207-233. – Solothurn, Bischöfliches Archiv des Bistums Basel, Hs. 3. – Trier, Bistumsarchiv, Abt. 95 Nr. 86. – Solothurn, Zentralbibliothek, Codex S I 175: Manuale super actis et gestis in concilio Basiliensi.

Für die Abfassung seiner Konzilschronik hat Johannes von Segovia eine Reihe von Sammelhandschriften von Akten in seinem Besitz gehabt ('libri de gestis synodi Basiliensis'), die in der testamentarischen Bücherschenkung an die Universität von Salamanca erwähnt sind, vgl. B. Hernández Montes, Biblioteca de Juan de Segovia. Edición y comentario de su escritura de donación (Bibliotheca theologica hispana. Ser. 2, Textos, 3), Madrid 1984, 95-96. Davon ist erhalten København, Det Kongelige Bibliotek, Ny kgl. Saml. 1842.2°, siehe E. Meuthen, Zur Protokollführung auf dem Basler Konzil (mit besonderer Berücksichtigung der Handschrift Ny kgl. S. 1842 fol. in Kopenhagen aus dem Nachlaß des Johannes von Segovia), Annuarium historiae conciliorum 16 (1984) 348-368 (ZDB).

Sowohl Aktensammlungen als auch aus eigener Anschauung und den Akten verfasste Darstellungen kommen aus dem Besitz des Johannes von Ragusa / Ivan Stojković, der seine Handschriften dem Dominikanerkloster in Basel vermacht hat: Basel, Universitätsbibliothek, A I 32, f. 167a-247a: Initium et prossecutio concilii Basiliensis, ed. Fr. Palacký, in: Monumenta conciliorum generalium seculi decimi quinti. Concilium Basileense. 1: Scriptorum tomus primus, Vindobonae 1857, 1-131 (BVhttps://sources.cms.flu.cas.cz), f. 379a-473a: Tractatus quomodo Bohemi reducti sunt ad unitatem ecclesiae, ed. ebd. 131-284. – Basel, Universitätsbibliothek, E I 1k, f. 125a-153a: De modo quo Greci fuerunt reducendi ad ecclesiam per concilium Basiliense, 1433 Januar bis 1435 Mai, ediert in Concilium Basiliense 1, 331-364. – Basel, Universitätsbibliothek, E I 1k.l: Akten 1431-1443, vgl. Concilium Basiliense 1, 18-19 und K. F. Joetze, Über den Tractatus de Reductione Bohemorum Johanns von Ragusa, in: Festgabe Karl Theodor von Heigel zur Vollendung seines sechzigsten Lebensjahres, hg. von Th. Bitterauf, München 1903, 175-195 (https://archive.org).

m) Konzilstagebücher:

Tagebücher von Teilnehmern liegen vor in den Konzilstagebüchern der Handschriften Wien, Österreichische Nationalbibliothek, Cod. 5111, f. 245r-297v: Tagebuch eines Basler Klerikers, 1431 Februar 28 bis 1435 Juli 23 und 1438 Januar 17 bis August 2, ediert in Concilium Basiliense 5, 1-173 (zur auch sonst inhaltsreichen Handschrift ebd. xv-xvi und A. Strnad, Alexander von Masowien und die Basler Kirchenversammlung: Bausteine zum Wirken eines polnischen Konzilsprälaten, in: Staat und Gesellschaft in Mittelalter und Früher Neuzeit. Gedenkschrift für Joachim Leuschner, Göttingen 1983, 571-589). – Zürich, Zentralbibliothek, Ms. A 113: Tagebuch eines Basler Klerikers, 1431 April 11 bis 1434 März 14, ediet in Concilium Basiliense 5, 1-84. – Venezia, Biblioteca Nazionale Marciana, ms Lat. XIV, 188 (4673): Tagebuch des Andrea Gatari, 1433 September 30 bis 1435 August 28, ediert in Concilium Basiliense 5, 375-442.

n) Aktensammlungen nach dem Konzil:

Auch in den Jahren nach dem Ende des Konzils entstanden Sammlungen aus persönlichen oder politischen Gründen, so die Aktensammlung des Kardinals Domenico Capranica: Firenze, Biblioteca Medicea Laurenziana, Strozzi 33: 440 foll., geschrieben 1453 von Johannes Dorenborch, mit Akten aus der Zeit 1424-1443, f. 381r-436r mit Akten des Prozesses zur Anerkennung von Capranicas Kardinalswürde gegen Papst Eugen IV. Zu Capranicas Handschriftensammlung von Konzilstraktaten siehe J. Miethke, Die handschriftliche Überlieferung der Schriften des Juan González, Bischof von Cádiz (gest. 1440). Zur Bedeutung der Bibliothek des Domenico Capranica für die Verbreitung ekklesiologischer Traktate des 15. Jahrhunderts (mit einem Anhang: Inhaltsübersicht über die Miscellanhandschrift Città del Vaticano, Bibl. Apost., lat. 4039), Quellen und Forschungen aus italienischen Archiven und Bibliotheken 60 (1980) 275-324 (ZDBZDBdigital). – Aktensammlung des Kardinals Giordano Orsini: Firenze, Biblioteca Medicea Laurenziana, Plut. XVI.13 mit den Acta in concilio Basiliensi, 360 foll., Zeitraum 1431-1437.

o) Private Sammlungen von Teilnehmern:

Auf interessierte Teilnehmer des Konzils gehen eigene, private Sammlungen von Akten, Briefen, Predigten u.a. zurück. So hat der Augustinerchorherr Koloman Knapp aus Klosterneuburg, als Ordensprokurator für die Diözese Salzburg 1434/35 auf dem Konzil inkorporiert († 1443), eine umfangreiche Sammlung von Akten, Avisamenta, Protokollen, Briefen, Predigten etc. für die Zeit 1433-35 angelegt, vgl. G. Koller, Koloman Knapp – ein Leben im Schatten des Konzils, Jahrbuch des Stiftes Klosterneuburg 3 (1963) 109-136 (ZDB). Es handelt sich um die Handschriften Klosterneuburg, Stiftsbibliothek, Cod. 82, Klosterneuburg, Stiftsbibliothek, Cod. 225, Klosterneuburg, Stiftsbibliothek, Cod. 347, Klosterneuburg, Stiftsbibliothek, Cod. 637 A, Klosterneuburg, Stiftsbibliothek, Cod. 637 B und Klosterneuburg, Stiftsbibliothek, Cod. 640. – Französische Sammlungen liegen vor in Paris, Bibliothèque nationale de France, Ms. lat. 1501: Akten und Korrespondenzen für Odo, Abt von Cluny angelegt, Zeitraum 1431-1439. – Paris, Bibliothèque nationale de France, Ms. lat. 1548: Sammlung des Aegidius Carlerii, Dekan von Cambrai und Konzilsvertreter des Bischofs von Arras, 238 foll. – Paris, Bibliothèque nationale de France, Ms. lat. 1575 f. 25-34, 182-200: Aktenstücke bis November 1432.

Von den folgenden Sammlungen enthalten viele vorwiegend Material zur Frühzeit des Konzils. Frankenthaler Sammlung: Città del Vaticano, Biblioteca Apostolica Vaticana, Pal. lat. 595: f. 1-122 Konzilsakten, f. 124-269 Dekrete und Akten 1431-1439, f. 270-275 Akten 1448/49, f. 276 Reden 1432/33 zur Hussitenfrage, die Handschrift ist verwandt mit der von Petrus Crabbe für seine Konzilsausgabe von 1551 benutzten. – Briefsammlung von 1432: Grundstock von 82 an das Konzil gerichteten Schreiben von 1432: Basel, Universitätsbibliothek, A IV 20 f. 298r-348v , Eichstätt, Universitätsbibliothek, Cod. st 294, p. 91-222, München, Bayerische Staatsbibliothek, Clm 1250, f. 61r-128v mit 119 Stücken, in Indersdorf oder Rohr gesammelt. München, Bayerische Staatsbibliothek, Clm 21660, f. 268r-277r aus Weihenstephan. – Wiener Handschriften: Wien, Österreichische Nationalbibliothek, Cod. 5116: Acta Concilii Basiliensis. – Wien, Österreichische Nationalbibliothek, Cod. 5359: Decreta concilii Basiliensis cum epistolis aus dem Dorotheenkloster in Wien. – Sammlung aus Kloster Gaming: Wien, Österreichische Nationalbibliothek, Cod. 5393, f. 149r-153r: u.a. Briefe und Akten von 1432, Sammlung in Passau erstellt. – Kärntner Handschrift: Wien, Österreichische Nationalbibliothek, Cod. 4975, f. 18-182: Akten und Korrespondenzen 1432-33, auch Gesandtschaft des Peter von Indersdorf, der die Regularkanoniker des Bistums Freising vertrat, Sammlung aus einem Kärntner Kloster bambergischen Stiftsbesitzes. – Freisinger Sammlung: München, Bayerische Staatsbibliothek, Clm 727, f. 151-215: Korrespondenzen von 1432, Zusammenhang mit München, Bayerische Staatsbibliothek, Clm 1250 und Verbindung zum Freisinger Bistumsvertreter und Konzilskardinal Johannes Grünwalder. – Kontinuierliche und z. T. erhaltene Berichte schickte der Prokurator der Benediktiner des Freisinger Bistums Ulrich Stoecklin aus Tegernsee in seiner deutsch und lateinisch geführten Korrespondenz (zwischen 1432 September und 1437 Oktober): München, Bayerische Staatsbibliothek, Clm 1807, München, Bayerische Staatsbibliothek, Clm 18240 und München, Bayerische Staatsbibliothek, Cgm 1585, ediert in Concilium Basiliense 1, 54-106.

Inhalt der wichtigsten Quellencorpora zum Konzil

Mansi, Sacrorum conciliorum nova et amplissima collectio:

Die Bände 29, 30 und 31 (1788-1798) der großen Konzilsausgabe von Giovanni Domenico Mansi enthalten Beschlüsse und Akten zum Konzil von Basel und stellen im wesentlichen den Wiederabdruck der Konzilsausgabe von N. Coleti, Sacrosancta concilia ad regiam editionem exacta, 17, Venetiis 1731 (BV) mit Mansis Supplementen dar. Im folgenden werden die einzelnen Teile nach ihren ersten Drucken und soweit möglich mit den zugrundeliegenden Handschriften aufgeführt.

Band 29.1-2: Inchoatio concilii mit der Ernennung von Johannes Palomar und Johannes von Ragusa zu Vizepräsidenten durch den Präsidenten Giuliano Cesarini 1431 Juni 25 nach einer Hs. des Kardinalbibliothekars Domenico Passionei († 1761), vermutlich Roma, Biblioteca Angelica, ms. 118, vgl. L. Quidde, in: Deutsche Reichstagsakten unter Kaiser Sigmund. Vierte Abteilung: 1431-1433 (Deutsche Reichstagsakten, 10), Gotha 1906, cviii (https://archive.orghttps://sources.cms.flu.cas.cz). 5-222: Konzilsakten der Sitzungen 1-45, zurückgehend auf P. Crabbe, Concilia omnia tam generalia quam particularia, 2, Coloniae 1538 (BVVD16), der dafür Handschriften der authentischen Dekretsammlungen in Köln St. Pantaleon und Kartäuserkloster benutzte (Quidde, p. ic). 222-232: Indulgentia corporatis concessa 1439, Decretum quinque conclusionum 1439, Approbationsbulle Nikolaus' V. für das Basler Konzil von 1449. 233-376: Epistolae et responsiones synodales, ed. P. Crabbe, Concilia omnia tam generalia quam particularia, 2, Coloniae 1538 (BVVD16) nach Bernkastel-Kues, Bibliothek des St. Nikolaus-Hospitals, 272, Quidde, p. c. 377-415: Appendix: Articuli de modo procedendi in concilio, Instructiones deferendae ambassiatoribus concilii, Declaratio salviconductus, Reformationes de suppositis, alle Stücke nach der Edition von F. Joverius, Sanctiones ecclesiasticae tam synodicae quam pontificiae in tres classes distinctae, Parisiis 1555 (BV), Quidde, p. ci nr. 7. 385-415: (Nr. 5-18) Stücke zur Böhmengesandtschaft, Verträge zwischen Frankreich und Burgund, Stellungnahme der französischen Kirche zur Hussitenfrage, Notarstaxen, u.a.m. 415-440: Epistolae concilii secundum datas ordinatae (1432-1435), nach ed. P. Crabbe, Concilia omnia tam generalia quam particularia, 2, Coloniae Agrippinae 21551 (BVVD16). 441-453: Ambassiatorum concilii epistolae, nach P. Crabbe, Concilia omnia tam generalia quam particularia, 2, Coloniae Agrippinae 21551 (BVVD16) (Quidde, p. ci, erwähnt Nähe zu Città del Vaticano, Biblioteca Apostolica Vaticana, Pal. lat. 595). 454-512: Orationes aliquot: acht Reden und Gegenreden um die Stellung Papst Eugens IV. (1432/35), nach P. Crabbe, Concilia omnia tam generalia quam particularia, 2, Coloniae Agrippinae 21551 (BVVD16). 512-534: Jean Mauroux, Tractatus de superioritate inter concilium et papam, nach Severin Binius. 534-575: Zwei Reden des apostolischen Protonotars und Gesandten des Königs Alfons V. von Aragon Ludovico Pontano, aus der römischen Ausgabe der Werke Pontanos Rom ca. 1474 (Hain 13274 – GWISTC) von Mansi eingefügt (Quidde, p. cviii n. 4), Briefe Papst Eugens IV. 1431-1437 nach P. Crabbe, Concilia omnia tam generalia quam particularia, 2, Coloniae Agrippinae 21551 (BVVD16). 575-581: Bullae praesidentium Papst Eugens IV. 582-605: Epistolae Sigismundi, nach P. Crabbe, Concilia omnia tam generalia quam particularia, 2, Coloniae Agrippinae 21551 (BVVD16). 605-632: Epistolae diversorum 1432-1436, nach P. Crabbe, Concilia omnia tam generalia quam particularia, 2, Coloniae Agrippinae 21551 (BVVD16). 632-650: Epistolae diversorum ad diversos, nach P. Crabbe, Concilia omnia tam generalia quam particularia, 2, Coloniae Agrippinae 21551 (BVVD16). 651-699: Nachtrag aus einer Hs. der 'Bibliotheca S. Marcelli' in Rom: Briefe der Konzilsgesandten Johannes von Ragusa und Simon Freron und Stücke von Giuliano Cesarini. 699-1168: Orationes quattuor der Konzilsvertreter zur Hussitenfrage 1433, nach S. Bini, Concilia generalia, et Provincialia, Graeca et Latina quotquot reperiri potuerunt, 4/1, Coloniae Agrippinae 1606 (BV), 243-404 (Quidde, p. cii, nr. 10), aus H. Canisius, Antiquae lectiones, 3/2, Ingolstadii 1603 (BV). 1179-1224: Aktenstücke die Prämonstratenser und Cluniazenser betreffend, aus P. Labbé – G. Cossart, Sacrosancta concilia ad regiam editionem exacta, 13, Lutetiae Parisiorum 1672 (BV), 1617-1644. 1225-1280: Gemischte Sammlung von Bullen, Briefen und Reden, aus anderen Drucken und neu aus Handschriften.

Band 30. Die meisten Stücke des Bandes, der jahrweise von 1431 bis 1439 arrangierte Schriftstücke aus dem Geschäftsverkehr des Konzils enthält, gehen auf E. Martène – U. Durand, Veterum scriptorum et monumentorum historicorum, dogmaticorum, moralium amplissima collectio, 8, Parisiis 1733 (BV) zurück, die 367 Aktenstücke über die gesamte Konzilszeit abdruckt (Quidde, p. cv sq.). Die Quellen sind vor allem Douai, Bibliothèque Marceline Desbordes-Valmore, ms. 243, der auf Petrus Bruneti zurückgeht, und Handschriften des Germain Louis de Chauvelin († 1762) wie Paris, Bibliothèque nationale de France, Ms. lat. 12000, eventuell Paris, Bibliothèque nationale de France, Ms. lat. 1201, Paris, Bibliothèque nationale de France, Ms. lat. 12532, dazu Paris, Bibliothèque Mazarine, 1684 und Liège, Bibliothèque ALPHA de l'université, ms. 107. Ausgelassen sind bei Mansi Stücke zur Hussitenfrage, hinzugefügt sind Stücke aus Bibliotheken in Florenz (Firenze, Biblioteca Medicea Laurenziana, Plut. XVI.12, Firenze, Biblioteca Medicea Laurenziana, Plut. XVI.13) und Lucca (Mss. Felini).

Band 31. 1-18: Reden des Rodericus de Arevalo für den König von Kastilien vor Papst Eugen IV., danach weitere Dokumente zu 1441-1446 und zu früheren Jahren aus Luccheser und Florentiner Handschriften. 163 sqq.: verschiedene Anhänge Mansis. 197-206: Juan de Palomar, Historia de initio dissidiorum inter concilium et papam, aus Wien, Österreichische Nationalbibliothek, Cod. 4957 nach E. Meuthen, Cesarini-Studien II. Der "Tractatus Juliani apostate magis perniciosus et plus furiosus", in: Italia et Germania. Liber amicorum Arnold Esch, hg. von H. Keller, Tübingen 2001, 216-217.

Concilium Basiliense. Studien und Quellen:

Concilium Basiliense. Studien und Quellen zur Geschichte des Concils von Basel, hrsg. mit Unterstützung der Historischen und Antiquarischen Gesellschaft von Basel (1896-1936).

Band 1: 'Berichte des Ulrich Stoeckel (Stöcklin) von Tegernsee', 46 autographe Briefe auf Deutsch und Latein (aus den Handschriften München, Bayerische Staatsbibliothek, Clm 1807, München, Bayerische Staatsbibliothek, Clm 18420 und München, Bayerische Staatsbibliothek, Cgm 1585) des Vertreters der Benediktinerklöster der Diözese Freising auf dem Konzil, abgefasst zwischen 1432 September und 1437 Oktober 7, 'Reformtraktate und Anträge aus der Zeit vor 1433 bis 1435', 'Akten der Konzilsgesandtschaft nach Konstantinopel', vor allem solche von Johannes Stojković, 'Akten zum zweiten Konflikt zwischen Eugen IV. und dem Konzil', vor allem nach den Handschriften Città del Vaticano, Biblioteca Apostolica Vaticana, Vat. lat. 4184, Città del Vaticano, Biblioteca Apostolica Vaticana, Vat. lat. 4187 und Firenze, Biblioteca Medicea Laurenziana, Strozzi 33.

Band 2: 'Konzilsprotokolle des Petrus Bruneti', geführt 1432 Februar 8 bis 1436 Dezember 6 für die Sitzungen des Plenums und der Deputatio de communibus, nach Paris, Bibliothèque nationale de France, Ms. lat. 15623 und Paris, Bibliothèque nationale de France, Ms. lat. 15624, 'Protokolle für die Sitzungen des Plenums und der offiziellen Sessionen', geführt 1431 Frühjahr bis 1434 Ende, nach Città del Vaticano, Biblioteca Apostolica Vaticana, Reg. lat. 1017.

Band 3: wie Band 2.

Band 4: Protokoll des Petrus Bruneti, wie Band 2.

Band 5: 'Tagebuchaufzeichnungen zur Geschichte des Basler Konzils 1431-1435 und 1438', nichtoffizielle gleichzeitige Aufzeichungen zweier Mitglieder des Konzils, für 1431/32 nachträgliche Kompilation, 'Aus dem Nachlaß der Bischöfe von Lübeck, Viseu, Parma und Lausanne, Gesandter des Konzils nach Avignon und Konstantinopel, Februar 1437 bis Februar 1438', Akten aus der Sammlung Trier, Bistumsarchiv, Abt. 95 Nr. 86, 'Eneae Silvii de Basilea epistola': Beschreibung Basels durch Enea Silvio Piccolomini an Kardinal Giuliano Cesarini, verfasst in Mailand 1433 Ende (siehe Descriptiones urbis Basileae). 'Tagebuchaufzeichnungen des Paduaners Andrea Gatari', Mitglied der Konzilsgesandtschaft Venedigs, zwischen 1433 September und 1435 Oktober nach der Handschrift Venezia, Biblioteca Nazionale Marciana, ms Lat. XIV, 188 (4673).

Band 6: 'Konkordate des Zwölferausschusses', Verhandlungen des organisatorischen Leitungsausschusses des Konzils zwischen 1436 Dezember 24 und 1437 November 28 nach Paris, Bibliothèque nationale de France, Ms. lat. 1509, geschrieben auf Veranlassung des Konzilsnotars Pierre Brunet. 'Protokolle des Konzils 1438 Februar 17 bis August 9, November 28, Dezember 10-11, Dezember 31, 1439 Januar 3 bis Dezember 31', geführt vom Konzilsnotar Jacob Hüglin und überliefert als Originalprotokoll in Solothurn, Zentralbibliothek, Codex S I 175.

Band 7: 'Protokolle des Konzils 1440 Januar 1 bis 1441 Dezember 1, 1443 Juni 25 bis Juli 30', geführt vom Konzilsnotar Jacob Hüglin, siehe Band 6.

Band 8: 'Handakten des Konzilspräsidenten Cesarini', Reformanträge nach Bernkastel-Kues, Bibliothek des St. Nikolaus-Hospitals, 168 aus dem späteren Besitz des Nikolaus von Kues. 'Enea Silvio Piccolomini, Descriptio altera urbis Basileae (1438)', zweite Beschreibung Basels durch Enea Silvio Piccolomini 1438 an Francesco Picciolpasso, Erzbischof von Mailand (siehe Descriptiones urbis Basileae). 'Stallrechnungen des Kardinals Louis Aleman aus dem Jahr 1445', aus dem Sammelband Marseille, Archives départementales des Bouches-du-Rhône, Fonds de l'archevêché d'Arles, 58, f. 463-521, 'Protokolle der Konferenzen zur Beilegung des Schismas Lyon (zwischen den Gesandten Karls VII. und denen Felix V.) und Genf 1447', kontinuierliche Folge der Verhandlungen von 1447 August 1 bis Dezember 4 mit Lücke September 23 bis Oktober 31.

Handschriften – Mss.

Literatur zu den Handschriften allgemein

Ausgaben – Edd.

Erwähnungen in Autorartikeln

Erwähnungen in Werkartikeln

Zitiervorschlag:
https://www.geschichtsquellen.de/werk/5536 (Bearbeitungsstand: 04.10.2024)

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